RITTERGUT MITTELHOF



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Das längste Dorf Mecklenburg-Vorpommerns sei Langenhanshagen, beteuerte eine mir bis dahin fremde Dame des Ortes. Ihre Behauptung, das längste Dorf betreffend, könne sie mit einem älteren Zeitungsartikel belegen. Ob es tatsächlich die längste Straße ist? Auch ein Schloss gäbe es im Dorf.





Das Schloss des Rittergutes Langenhanshagen-Mittelhof um 1909
-Fotos zum gegenwärtigen Zustand weiter unten-


"Ein Schloss, hier in Langenhanshagen?"
"Wenn du die Straße hochfährst, gelangst du an deren Ende an eine Wendeschleife. Links biegt die Straße im rechten Winkel ab und führt an einem Landwirtschaftsbetrieb vorbei nach Balkenkoppel. Und wenn du rechterhand die alte Pflasterstraße reinfährst, stößt du auf ein Märchenschloss."
Sogar ein Märchenschloss in Langenhanshagen? Die Wendeschleife kannte ich, auch die Straße nach Balkenkoppel bin ich schon entlang gefahren, aber ein Schloss habe ich dort noch nie gesehen.
"Doch", beteuerte meine neue Bekanntschaft, "aber es ist ja nur noch eine bedauernswerte Ruine und wird von hohen Bäumen verdeckt."
Das angebliche Märchenschloss habe ich dann gefunden, ein Trauerspiel ohnegleichen. Ein Schild am Zugang zum Park weist darauf hin, dass die Baustelle nicht betreten werden darf. Doch ich hatte Glück, eine junge Dame und ein junger Mann waren anwesend. Sie erklärten, sie seien die jetzigen Schlossbesitzer und führten mich durch die Gemäuer. Natürlich wollte ich mehr zur Geschichte des Hauses erfahren, und suchte nach entsprechenden Qellen.

Das Gut Hof A
Überraschend war, dass es in Langenhanshagen gleich mehrere Güter gab:Gut Hof A, Gut Hof B, Gut Hof C sowie die Rittergüter Mittelhof Neuhof.
befand sich 1928 im Besitz der Rützeschen Familienstiftung, der Pächter war Ernst Graeff. Das Gutshaus entstand wohl Ende des 19. Jahrhunderts. Es ist ein 1,5-geschossiger Backsteinbau mit flachem Satteldach. An der Hofseite befindet sich ein Mittelrisalit.
Das Gut Hof B
befand sich 1928 im Besitz der Rützeschen Familienstiftung, die Pächterin war Minna Rohde. Das Gutshaus ist ein eingeschossiger Fachwerkbau mit sieben Achsen. Daran schließt rechtwinklig ein zweigeschossiger Wirtschaftsbau an.
Das Gut Hof C
Im 17. Jahrhundert befand sich das Gut vermutlich im Besitz des Mathias Friedrich von Bibow (1671-1756). Von ihm und seinen Ehefrauen Margaretha Sophia von Jörcken und Magthalen Eleonora von Bassewitz zeugt eine Grabplatte in der Kirche Langenhanshagen.
1939 befand sich das 167 Hektar umfassende Gut im Besitz von Paul Steege. Das Gutshaus befindet sich heute in Privatbesitz und ist bewohnt.
Das Rittergut Neuhof


Das Gutshaus Langenhanshagen-Neuhof
2020 


Am Ortsausgang von Langenhanshagen in Richtung Trinwillershagen, unmittelbar am Straßemnrand, steht das verfallende Gebäude des Rittergutes Langenhanshagen-Neuhof. Besitzer waren seit 1928 die (Brüder?) Eugen und Arno Seuffert. In Quellen ist man sich nicht einig, ob sich das Gut bis 1939 im Besitz der Seufferts befand, oder darüber hinaus. 1939 betrug die Gutsgröße 417 Hektar. In erster Linie bewirtschafteten die Seufferts das Gut mit Ackerbau (332 Hektar). Wiesen und Weiden gehörten nicht zum Gut, dafür aber 80 Hektar Wald. 5 Hektar werden für Unland verzeichnet. Der Tierbestand war im Vergleich mit anderen Rittergütern relativ gering, was wohl auf die nicht vorhandenen Wiesen und Weiden zurückzuführen sind: 55 Pferde, 160 Rinder sowie 20 Schweine. Schafe wurden nicht gehalten.
Rittergut Mittelhof
Mittelhof ist jenes Gut, welches die Dama mir beschrieben hatte. Erst wenn die Bäume ihr Laub verlieren, wird die Ruine des Schlosses von der Straße aus sichtbar. Zu sehen sind hingegen die beiden frei stehenden ehemaligen Stall- und Wirtschaftsgebäude. Sie sind zu Wohnungen ausgebaut worden.






































Dierk Ower