DIE PEMAG

DIE PEMAG - POMMERSCHE MASCHINENFABRIK UND EISENGIESSEREI AG


WILHELM KOBES 1826-1885

Barth wird Fabrikstadt...
...so ist es auf Seite 425 zu lesen in der Chronik der Stadt Barth, verfasst von Wilhelm Bülow. Das entscheidende Verdienst an dieser Entwicklung ab 1871 muss einem Mann namens Wilhelm Kobes zugestanden werden. Er stammte aus Wegezin, einst zum Kloster Stolpe gehörend. Es ist ein kleines pommersches Dorf im heutigen Amt Anklam-Land. Gegenwärtig leben hier weniger als 100 Einwohner. Es verschlug ihn nach Barth. Für die Stadt wohl gerade zur rechten Zeit um mit unternehmerischem Elan und der nötigen Risikobereitschaft dem Niedergang der bis dahin für die Stadt so dominierenden Segelschifffahrt etwas entgegen zu setzen. Das sich abzeichnende Ende der stolzen Segelschiffflotte hatte natürlich auch gravierende Rückschläge auf die Bautätigkeit in den Werften zur Folge, von denen es in Barth mehrere gab. Er gründete 1872 eine Maschinenfabrik, die ihren ersten Standort in der Langen Straße hatte.

Wer war dieser Mensch Wilhelm Kobes? Diese Frage zu beantworten, ist nicht so einfach. Zu dürftig sind die Quellen, die Auskunft geben könnten. Der Kaufmann und Fabrikant Wilhelm Kobes hat in den relativ wenigen Jahren seines Barther Wirkens recht viel Erfreuliches geschaffen. Unter anderem mit dem von ihm am 30. Oktober 1871 gegründeten Barther Verschönerungsverein. So sind die Anlagen unter seiner maßgeblichen Leitung entstanden.  Bis dahin befand sich hier eine Kiesgrube. Die Arbeiten dafür wurden im März 1872 aufgenommen, und zwar nach den Entwürfen des Potsdamer Hof-Gartendirektors Jühlke. Jühlke war gebürtiger Barther und erhielt später die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt verliehen.
Aus Anlass des ersten Sedanstages pflanzte der Verschönerungsverein am 2. September 1872 am Eingang zu den Anlagen eine Friedenseiche, die prächtig gediehen ist. Sie steht auch heute noch und kann bewundert werden.

Beim Kessel der Burganlage ist ein Steinberg mit Wegen darum herum zu sehen, der noch im

ursprünglichen Zustand erhalten ist. Dort befand sich eine Grotte mit Bänken und Tischen, damit sich die Besucher der Anlagen unter Schatten spendenden Bäumen erholen konnten. Auch zwei Teiche entstanden. In ihnen schwammen zur Freude der Besucher Goldfische.

Der Tod des Vorsitzenden des Barther Verschönerungsvereins Wilhlm Kobes am 12. Januar 1885, veranlasste die Stadt, ihm zu Ehren im Kessel der Alten Burg eine Linde zu pflanzen. 1896 stellte man unter dieser „Kobeslinde“ einen Gedenkstein auf. Beides ist leider nicht mehr vorhanden.

Schon in der Barther Chronik von 1922 ist zu lesen: "Bald baute sich am Eingange zu den Anlagen ein Gastwirt an, und diese Wirtschaft wurde später durch Ausbau und Herstellung eines Tanzsaales sehr vergrößert."

Den letzten Vorsitz des Verschönerungsvereins hatte der Kämmerer Schlör inne. 1919 übernahm die Stadt den Verein und löste ihn letztendlich auf.

Die Parkanlage, allgemein nur als "die Anlagen" bezeichnet, haben ihre Anziehungskraft bis heute nicht verloren, ihr Aussehen hat sich im Wesentlichen nicht entscheidend verändert.

Wilhelm Kobes Senior:

Wilhelm Kobes lebte von 1826 bis 1885. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann und eine einflussreiche Persönlichkeit, nicht nur in der Stadt Barth. Er ging hier mit Elisabeth Wallis die Ehe ein. 1885 starb er in Barth im Alter von nur 59 Jahren. Seine Frau Elisabeth wurde am 22. November 1833 geboren, sie starb am 31. August 1903 im Alter von 70 Jahren ebenfalls in Barth. Das Ehepaar hatte zehn Kinder (vier Töchter, sechs Söhne). Fünf der Kinder starben bereits im Säuglings- bzw. Kleinkindalter. Das erstgeborene Kind war ein Sohn, also ein sogenannter Stammhalter, und wurde wohl deshalb traditionsgemäß auf den gleichen Vornamen wie der des Vaters Wilhelm getauft.

 

Die Kinder der Familie: Geburt in Tod in
Wilhelm 1855, 15. Februar Barth 1922 Zingst
Maria Wilhelmine Auguste 1856, 29. Februar Barth 1856, 28. August Barth
Franz, 1857 Barth 1918, Januar Barth
Elisabeth 1859, 11. Januar Barth 1921
Anna Julia Auguste 1860, 30. Juni Barth 1928, 6. Dezember Ulm
Karl 1861, 7. Dezember Barth 1862, 12. August Barth
Ernst 1864, 14.April Barth 1865, 18. August Barth
Hermann 1865, 20. Juli Barth 1865, 5. August Barth
Martha 1867, 18. August Barth 1870, 31. Mai Barth
Otto Ludwig Heinrich 1871, 29. März Barth 1918 Rheine/ Westfalen 

Von vier der Nachkommen des Ehepaares Kobes lassen sich einige Details zu deren beruflichen Karrieren nachvollziehen.

Wilhelm Kobes Junior, der erste Sohn: Er wohnte in der Langestraße 36 (seit 1910 Hausnummer 64).
Wilhelm Junior blieb unverheiratet.

Über ihn konnte weitaus mehr als zu den anderen Familienmitgliedern recherchiert werden. Er war ein überaus geschäftstüchtiger, erfolgreicher und aktiver Kaufmann in Barth. Bis zum Jahr 1909 war er Leiter der Barther Landwirtschaftlichen Bank. Auch im Getreidegroß- und im Düngemittelhandel betätigte er sich recht erfolgreich. Das Archiv der Stadt Barth bietet zu Kobes Jun. reichlich Material, das ich dankenswerterweise einsehen konnte.

In dem Buch Besonnte Vergangenheit. Lebenserinnerungen eines Arztes“ von Ludwig Schleich, 1921 bei Rowohlt erschienen, ist ebenfalls etwas über Kobes zu erfahren: Wilhelm Kobes Junior als Gymnasiast

Aus seinen gymnasialen Jahren soll folgende vergnügliche Episode hier eingefügt werden. Er besuchte gemeinsam mit dem späteren Chirurgen, Maler, Musiker und Schriftsteller Carl Ludwig Schleich (1859-1922) das Klostergymnasium in Stralsund. Eine Anekdote aus dem Buch Besonnte Vergangenheit. Lebenserinnerungen eines Arztes“ von Ludwig Schleich, 1921 bei Rowohlt erschienen, schildert dieser einige gemeinsame Erlebnisse mit Wilhelm Kobes aus der Stralsunder Gymnasiumszeit. Obwohl Schleich den Vornamen des Kobes in seinem Buch nicht nennt, steht doch fest, dass unser Junior-Wilhelm die handelnde Person ist, da dieser Kobes auf „Barth-Zingst“ zu Hause gewesen sein soll. Wilhelm Kobes Junior ist 1922 in Zingst gestorben.

Schleich war nach dem Studium in Greifswald und Zürich ein erfolgreicher Arzt, beschäftigte sich mit dem Malen, betrieb aktiv Musik und trat auch als Dichter, Schriftsteller und Philosoph in Erscheinung. Beim Lesen seiner Lebenserinnerungen zieht man unwillkürlich einen Vergleich mit Heinz Rühmann in dessen Filmrolle in „Die Feuerzangenbowle“. Auch Kobes muss ein schlitzohriger Zeitgeist gewesen sein, so dass beide für die Lehrer am Stralsunder Klostergymnasium ein schwieriges Paar gewesen sein dürfte. Schleich beschreibt seinen Freund Kobes als einen warmherzigen Poeten.
Hier eine Szene, wie sein Freund Kobes während der Behandlung der griechischen Dramen des klassischen Altertums wieder einmal für Spaß im Unterricht sorgte, indem er den kauzigen Konrektor Freese, genannt Poseidon, anführte. Sie sollten eigene Verse mitbringen und vortragen. Als Freese fragte: „Och, Kobes, haben Sie auch Verse?“, kam die Antwort: „Jawohl, Herr Professor!“ „Och, dann geb´n Sie her!“ Kobes reichte den Zettel hinauf. Auf dem stand:

Er deckt ihn in das eine

und schnitt ihm beide Beine

ganz kurz vom Rumpfe ab!“

Freese: „Och, mein lieber Kobes! Was ist das? Was soll das sein?“ Kobes meinte, das sei „aus einem ausgelassenen Drama Heines: Prokrustes!“
Freese durchschaute es, dass die Schüler ihn hereinlegen wollten, verhielt sich großzügig und ließ ihnen den Spaß

Der Name Wilhelm Kobes ist auch auf das Engste mit dem 1897/898 erbauten und 1898 in Betrieb genommenen Kornsilo am Barther Hafen verknüpft. Der erste Geschäftsführer des Kornsilos war ein Kaufmann namens Moye. Doch als bereits zum Ende des Jahres 1898 die Auflösung der Silogenossenschaft beschlossen wurde, und das Unternehmen in Zahlungsunfähigkeit geriet, übernahm der Staat das Gebäude. Von diesem wiederum hatte es die Barther Landwirtschaftliche Bank in Pacht genommen. Sie betrieb darin neben dem Getreidegeschäft einen Handel mit künstlichem Dünger. An der Spitze dieser Bank stand jetzt bis 1909 der Kaufmann Wilhelm Kobes. Sein Vetter, der Kaufmann Franz Wallis, übernahm 1910 die Führung der Bank.

Doch auch 1917 ist die Geschäftspost der Bank noch mit "Hochachtungsvoll ergebenst Barther Landwirtschaftliche Bank vormals WILHELM KOBES Gesellschaft mit beschränkter Haftung" unterzeichnet, was wohl den Einfluss des Kaufmannes Wilhelm Kobes auf die Barther Wirtschaft belegen dürfte.

Zu dieser Zeit befand sich der Sockel, der einst dem Kandelaber auf dem Markt als Unterbau diente, mit der jetztigen Inschrift "Gew. von Wilh. Kobes 1900" bereits vor dem Kurhaus in den Planitzer Tannen.

Als in Barth erstmals moderne Beleuchtungen in Form von Gaslaternen Einzug hielten, ließ die Stadt im Winter des Jahres 1858 auf dem der Markt auch eine solche Lichtquelle aufstellen. Früher befand sich an gleicher Stelle eine Pumpe. Die wurde aber mit den Jahren zusehends marode und verfiel letztlich vollends. Vielleicht hatte man ihr auch nicht die nötige Aufmerksamkeit für die Wartung angedeihen lassen. Wie dem auch sei, an deren Stelle also stellte man nun einen Granitsockel hin, und montierte darauf einen zweiarmigen Kandelaber. Die gesellschaftliche Entwicklung in den deutschen Landen brachte es mit sich, dass der Kandelaber samt Granitsockel einer "höchstehrenwerten Persönlichkeit" zu weichen hatte.

Der Kandelaber wurde 1903 abgebaut. An dessen Stelle durften die Barther Bürger ab nun zu ihrem letzten deutschen Kaiser emporblicken, der auf einen viel imposanteren Sockel gehievt worden war und von dort seinen treuen Barther Untertanen einen mehr oder weniger milden Blick gönnte.

Unklar ist nach mir wie vor, wem die bis heute lesbare Widmung auf dem Kandelaber-Sockel zugedacht war, wann genau der Stein vor das Kurhaus Tannenheim hergebracht wurde und weshalb er ausgerechnet diesen Platz erhielt.

Doch mit dem Namen Kobes sind noch weitergehende Geschäftstätigkeiten in der Stadt nachgewiesen. Der Bau des Kornhauses (Silo) am Hafen, der Getreidehandel und die "Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank Barth" sind untrennbar mit Wilhelm Kobes verknüpft.

Franz, der zweite Sohn:

Dr. med., praktischer Arzt, wohnte 1902 am Markt 387 (nach alter Hausnummerierung), 1909 in der Sundischen Straße 607b. Ab 1913 führte er den Titel Sanitätsrat Dr. med. Nach dem Barther Adressbuch von 1922 wohnte die Witwe des Sanitätsrat Dr. med. Franz Kobes als Hauseigentümerin in der Chausseestraße 6 (in der NS-Zeit unter der Adresse Straße der SA 86).

Es gibt auch eine Spur zu Dr. Erich Gülzow, dem Herausgeber der "Chronik der Stadt Barth". Sie führt von dem Arzt Sanitätsrat Dr. med. Franz Kobes über dessen zweiten Sohn Dr. phil. Franz Kobes. Der zweite Sohn des Arztes Franz Kobes hieß Ernst Otto Franz, Rufname Franz. Er besuchte die Große Stadtschule in Rostock, welche er Michaelis 1911 als Abiturient verließ. Nach einem Studium wurde der Assessor Dr. phil. Franz Kobes als Studienrat nach Berlin-Steglitz berufen. Dieser Franz war der Enkel des 1885 verstorbenen Fabrikanten und Gründers der Pommerschen Eisengießerei und Maschinenfabrik, Wilhelm Kobes.

Dr. Erich Gülzow erwähnt in seinem Vorwort zur "Chronik der Stadt Barth" zwei Mal einen Dr. Kobes, ohne näher auf diesen einzugehen: "Die Herrichtung der Handschrift sowie die Auswahl der Bilder geschah durch einen engeren Ausschuß von drei und bald nur noch zwei Mitgliedern. Herr Bürgermeister Rose arbeitete die Handschrift durch, berichtigte gelegentlich, übernahm auch die Streichung des Überflüssigen und ergänzte die Angaben an sehr vielen Punkten bis auf die neueste Zeit; auch gar manche Einschübe (z. B. über den Verkauf des Gutes Kirr S. 517 f., über Segemanns Kreuz S. 541. u. dgl. mehr) entstammen seiner Feder. Die Zusätze und Änderungen, die dann Herr Assessor Dr. Kobes vornahm (z. B. S. 565 einiges über Spalding, S. 693 über Fouqué), waren nur wenige, zumal er schon nach einigen Wochen, zum 1. Dezember, infolge amtlicher Versetzung Barth verlassen mußte. [.. ] Die eigentliche Drucklegung besorgte ich infolge des baldigen Fortganges von Herrn Dr. Kobes allein..."

Bei dem von Gülzow erwähnten "Herrn Assessor Dr. Kobes" handelt es sich ganz zweifelsfrei um den oben beschriebenen Dr. phil. Ernst Otto Franz Kobes. Denn ein solcher erscheint im Jahr 1921 erstmals in der Stadt Barth in einem offiziellen Dokument als "Franz Kobes, Dr. phil. Studien-Assessor". Seine Wohnadresse war die Chausseestraße Nr. 6. Das war das Haus, das der Sanitätsratswitwe Elisabeth Kobes gehörte, wo sie selbst auch bis 1930 wohnte. Sie war seit dem Jahr 1918 verwitwet und bewohnte anfangs das Haus alleine. Aus welchen Gründen 1921 der Schiffskapitän Otto Moritz unter dieser Adresse Wohnung nahm, ist nicht bekannt.

Ab 1930 wohnten dann noch weitere Personen in dem Haus mit der Nummer 6. Außer dem Schiffskapitän Moritz, bezogen die Witwe Elisabeth Schröder und die als "Stütze" bezeichnete Charlotte Alms hier Quartier. Nach dem Jahr 1930 verliert sich die Spur zur Person der Witwe Elisabeth Kobes. Wann sie starb ist unbekannt.

Dass Erich Gülzow auf Kobes fachlich fundierte unterstützende Mitarbeit an der Chronik "infolge des baldigen Fortganges von Herrn Dr. Kobes" verzichten musste, war, wie erwähnt, dessen Berufung als Studienrat nach Berlin geschuldet.

Elisabeth, die zweite Tochter, war Lehrerin an der privat betriebenen Höheren Mädchenschule in der Stadt. Sie blieb unverheiratet und wohnte bis 1909 im (vermutlich) elterlichen Haus Lange Straße 36. Ob sie gemeinsam mit ihrem Bruder Wilhelm 1909 nach Zingst verzogen ist, ist nicht zu mit absoluter Sicherheit zu sagen. Doch da beide ab 1910 in keinem Barther Adressbuch mehr verzeichnet sind, ist diese Annahme wohl berechtigt.

Otto Ludwig Heinrich, der sechste Sohn: Postdirektor in Rheine/Westfalen war verheiratet mit Elisabeth, geb. Hesse aus Hannover. Sie hatten einen Sohn, Werner.

Im Jahr 1924 ist eine Postdirektorswitwe Elisabeth Kobes in Greifswald, Wallstraße. 1924, nachgewiesen. Ob es sich dabei um die Witwe des 1918 gestorbenen Otto Ludwig Heinrich Kobes handelt, ist sehr wahrscheinlich.

Die Eisengießerei und Maschinenfabrik

Der erste Standort der Maschinen-Fabrik des Wilhelm Kobes befand sich in der Langen Straße. Auf welchem Grundstück das war, ist nicht bekannt. Schon 1872 ließ er dann hinter der Navigationsschule eine neue Maschinenfabrik errichten, zu der nun auch eine Eisengießerei gehörte. Am 4. Mai 1874 erfolgte hier der erste Abstich. Zur Erinnerung daran wurde eine gusseiserne Tafel angefertigt und in der Fabrik angebracht. Ob diese Tafel noch existiert? Beliefert wurden anfangs in erster Linie die Schiffswerften mit den von ihnen benötigten Eisenteilen. Die landwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bewirkte eine Umstellung der Produktpalette hin zu Geräten und Maschinen für die Agrarwirtschaft.

Aufgrund ungenügenden Kapitals musste Kobes 1880 seine Maschinenfabrik und Eisengießerei verkaufen. Die neuen Eigner waren Franz Schlör und Ernst Salchow. Schlör wurde später alleiniger Firmeninhaber. Doch auch ihm mangelte es schließlich an nötigem Kapital, so dass er 1890 an die Pommersche Eisengießerei und Maschinenfabrig AG Stralsund (PEMAG) verkaufen musste. Neben den Erzeugnissen der Gießerei waren seit den 1880er Jahren nun Landmaschinen der Schwerpunkt des Barther Unternehmens. Dazu gehörte zum Beispiel der Schlör´sche Kunstdüngerstreuer.
1884 erfand Franz Schlör in Barth eine neuartige Düngerstreumaschine bei welcher über dem oben offenen und in Führungen vertikal verschiebbaren Düngerkasten sich eine schnell rotierende, mit radialen Zähnen besetzte Walze befindet, die den Dünger von der Oberflüche des Düngerkastens abstreicht und nach hinten auswirft. Die Ausstreumenge wird durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit welcher der Kasten sich während der Fahrt nach aufwärts bewegt.Diese Erfindung hatte sich Schlör 1885 unter D. R. P. Nr. 34385 vom 26. Juli 1885 patentieren lassen.

H. Grundke, Ingenieur in Berlin, ist in einer damaligen Bewertung voll des Lobes zu diesem Düngerstreuer: „In der Betrachtung interessirt uns nur das Neue in den maschinellen Einrichtungen. Die im Jahre 1888 in Breslau von der oben genannten Gesellschaft vorgenommene Prüfung von Düngerstreuern hatte die Aufmerksamkeit besonders auf die Schloer'sche Maschine gelenkt, indem die Preisrichter dieser Maschine den ersten Preis zuerkannten und das Urtheil abgaben, daſs diese Maschine von den zur Prüfung gestellten (16 Stück) die einzige war, welche mit vollkommener Sicherheit durch eine Drehprobe an der stehenden Maschine das Einstellen auf jede Düngermenge so genau gestattete, als es bei dem Unterschiede zwischen zwei auf einander folgenden Zahnräderpaaren möglich ist. Dieser günstige Erfolg bewirkt, daſs dasselbe System, welches der Schloer'schen Maschine zu Grunde liegt, von verschiedenen anderen Fabrikanten ebenfalls ausgebildet worden ist, wobei dabei aber mit mehr oder weniger Glück die Fehler derselben zu vermeiden gesucht wurden..“ [1]

Doch man musste auch damals schon stets der Konkurrenz einen Schritt voraus sein um wirtschaftlich mithalten zu können, die Technik wurde ständig verbessert und weiter entwickelt. So veränderte die Firma W. Siedersleben und Co. in Bernburg den Antrieb an dieser Maschine, indem er statt der Zahnstange eine Schraube ohne Ende anwendete, welche von den Laufrädern der Maschine aus mittels Zahnräderübersetzung und dem Schneckengetriebe angetrieben wird. Der Zweck dieser Veränderung ist darin zu suchen, den unvermeidlichen toten Gang beim Zahnstangenantrieb mit in diese eingreifende Zahnräder zu umgehen und eine langsamere Bewegung des aufsteigenden Düngerkastens zu ermöglichen. Die Schraubenspindeln greifen bei ihrer Drehung in die Räder, die hier also die Stelle der Mutter vertreten. Um dies aber zu erreichen, ist die Welle durch Sperrrad und Klinke festgestellt. Beim Beginn des Ausstreuens ist auch hier eine Regulierung nötig, bis die Streuwalze sich eine concave Bahn gearbeitet hat. Das geschieht von Hand und zwar durch einen auf der Welle lose sitzenden Handhebel, an welchem eine Schubklinke sitzt, die in das oben erwähnte Sperrrad eingreift. Dadurch wird die Welle nach oben gedreht, die Schraubenräder wälzen sich dabei an den feststehenden Spindeln s wie an einer Zahnstange hinauf und heben den Boden auf die erforderliche Höhe. Alsdann wird das weitere Heben des Bodens, wie oben angegeben, eingeleitet. Soll der Kastenboden nach Erschöpfung des Inhalts wieder abwärts bewegt werden, so löst man die Sperrklinke, welche die Welle feststellt, aus, und der Boden geht durch seine eigene Schwere abwärts (D. R. P. Nr. 41445 vom 5. Oktober 1886).“ [2]

Überreste einer Sämaschine der Firma Siedersleben und Co. sind noch in der Nähe von Rostock in einem Bombentrichter zu finden. 

Ein Inserat in den „Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg“ aus dem Jahr 1886 dürfte in diesem Zusammenhang interessant sein.

Dünger-Streumaschinen, Schlör´s wie auch Hampel´s Patent, stehen bei mir auf Lager

Schlör´scher Düngerstreuer, 2,35 Meter breit: 350 Mark

Hampel´scher Düngerstreuer, 2,50 breit: 205 Mark , 3 Meter breit: 225 Mark, und 3,75 Meter breit: 260 Mark.

Auf der internationalen Düngerstreumaschinen-Concurrenz in Hundisburg (vom 11. bis 14. Mai 1886) erhielten die beiden obigen Maschinen den ersten Preis von 1000 Mark, und zwar jede 500 Mark

Hauptniederlage beider Düngerstreumaschinen bei

Ludw. Warncke, Mölln in Lbg.“

Fabrikant Franz Schlör

Franz Schlör darf als der Urvater eines die Stadt Barth über sehr viele Jahrzehnte prägendes Industrieerzeugnis gelten: DÜNGERSTREUER

Franz Schlör, geb. am 28. Januar 1853 in Barth, war ein äußerst umtriebiger Geschäftsmann. Er war in Barth Ratsherr. Als solcher schied er am 1. Mai 1919 nach seinem Umzug nach Stralsund aus.

Als 27-Jähriger übernahm er im April 1880 die 1872 gegründete Maschinenfabrik und Eisengießerei in Barth vom Firmengründer und bisherigen Besitzer Wilhelm Kobes und stellte sie von der Zulieferung von Eisenteilen an die Werften auf den Bau landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte um. Desweiteren trat Schlör als Mitbegründer der Barther Aktien-Dampfmühle sowie der Jutespinnerei in Erscheinung. In beiden Unternehmen stand er dem Aufsichtsrat vor. Seit dem Jahre 1893 war er Mitglied des Aufsichtsrats der Barther Zuckerfabrik. In der Stralsunder Zuckerhansa bekleidete Schlör seit deren Gründung den Posten als Vorstandsmitglied. Bei der Gründung des Stralsunder Tageblattes war er ebenfalls aktiv und gehörte seitdem dem Gesamtvorstand an. Schlör war Mitglied des Vorstandes der Eisen- und Stahlberufsgenossenschaft.

Nach der Übernahme der Barther Eisengießerei und Maschinenfabrik ging Schlör später dann eine Verbindung mit dem Kaufmann Ernst Salchow ein. Wenn auch die Fertigung der Erzeugnisse sowie die Führung der Fabrik zunächst noch in bisheriger Weise weiter beibehalten wurden, so fasste man bald eine Erweiterung des Produktangebotes ins Auge. 1883 begannen Schlör und Salchow mit der Herstellung von Piassavawaren. Ein eigenes Fabrikgebäude dafür entstand aber erst 1898.

(Wikipedia: Die Piassava ist eine starke, äußerst haltbare Pflanzenfaser, die aus Brasilien und Venezuela nach Europa gebracht wird und von der Strickpalme stammt). Die Piassava kann unter anderem auch zur Herstellung von Borsten für Reinigungsgeräten, für Spanngurte oder Arbeitsschutzbekleidung Verwendung finden.

Schlör schaffte den entscheidenden Durchbruch mit der Erfindung einer viel beachteten und sehr erfolgreichen Düngerstreumaschine, bis heute bekannt als der Schlörscher Düngerstreuer.

1884 wurde die Erfindung als Patent anerkannt. Die Maschinen und landwirtschaftlichen Geräte aus Barth fanden nicht nur im Inland Anerkennung, sie waren auch als Exportgut in anderen Ländern erfolgreich.

Ein Inserat in den „Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg“ aus dem Jahr 1886 dürfte in diesem Zusammenhang interessant sein: „Dünger-Streumaschinen, Schlör´s wie auch Hampel´s Patent, stehen bei mir auf Lager

Schlör´scher Düngerstreuer, 2,35 Meter breit: 350 Mark

Hampel´scher Düngerstreuer, 2,50 breit: 205 Mark , 3 Meter breit: 225 Mark, und 3,75 Meter breit: 260 Mark.

Auf der internationalen Düngerstreumaschinen-Concurrenz in Hundisburg (vom 11. bis 14. Mai 1886) erhielten die beiden obigen Maschinen den ersten Preis von 1000 Mark, und zwar jede 500 Mark

Hauptniederlage beider Düngerstreumaschinen bei

Ludw. Warncke, Mölln in Lbg.“

Am 8. Februar des Jahres 1890 veranstaltete die Eisengießerei und Maschinenfabrik eine Festlichkeit aus Anlass der Fertigstellung der 2000. Schlör´schen Düngerstreumaschine. Doch schon wenige Tage darauf, es war der 3. März, ging die Fabrik in den Besitz der Aktien-Gesellschaft „Pommersche Eisengießerei und Hallesche Maschinenbauanstalt“ über. Der Grund dürfte wohl nicht ausreichendes Eigenkapital gewesen sein.

Die beiden bisherigen Besitzer Franz Schlör und Ernst Salchow wurden Direktoren der Barther Fabrik. Für zwei Direktoren waren die Erlöse jedoch nicht ausreichend, so dass Salchow bald aus dem Unternehmen ausschied. Schlör blieb bis 1919 alleiniger Direktor. Er verzog, nachdem er im gleichen Jahr in den Aufsichtsrat eintrat, nach Stralsund. Im Jahr 1931 starb Franz Schlör.

Aus PEMAG wird VEB

Das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte recht einschneidende Veränderungen mit sich. 1945 erfolgte unter der der Obhut der Treuhandverwaltung zunächst die Stilllegung und die Demontage der Anlagen. Doch schon ein Jahr später nahm man in der Gießerei den Betrieb wieder auf. Der neue Name lautete jetzt „Landmaschinenfabrik Barth“.

Aber bis 1948 gehörte der Betrieb weiterhin zur Pommerschen Eisengießerei Stralsund. Die Reparatur von Landmaschinen und Traktoren bildeten dabei den Schwerpunkt der Tätigkeiten.

Als die „Landmaschinenfabrik Barth“ 1948 der VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Maschinenbau und Metallwaren Mecklenburg zugeordnet wurde, änderte sich der Name erneut. Dieser lautete jetzt „VEB Landmaschinenwerke Barth (LMW)“.

Ein neues Fertigungsprogramm wurde 1949 aufgelegt. Etwa 200 Beschäftigte produzierten Ackerwalzen, Rübenschneider, Häckselmaschinen, später dann auch Drillmaschinen, Bodenbearbeitungsgeräte sowie Kettendüngerstreuer und Tellerdüngerstreuer.

Das Fertigungsprogramm wurde weiterhin stetig erweitert, auf einschlägigen Ausstellungen und Messen konnten die neuen Barther Konstruktionen besichtigt werden.

Auf einige der damaligen bewährten Maschinentypen darf hier kurz eingegangen werden.

Futtermuser F 152, Anbaudüngerstreuer D 344, Flachsentsamungsmaschine K 175,

die selbstreinigende Rübenzerkleinerungsmaschine Typ F 146, die sich durch ihre hohe Mengenleistung und die vorzügliche Qualität der Reinigungs- und Zerkleinerungsarbeit in den damaligen landwirtschaftlichen Großbetrieben durchgesetzt hat.

Die damals üblichen Steinschrotmühlen in Holzbauweise wurden in einer

Stahlkonstruktion gefertigt, wodurch sich Stabilität und Lebensdauer der Geräte wesentlich erhöhten.

Neben den Ketten-Düngerstreuern wurden Teller-Düngerstreuer entwickelt, und zwar in den drei Varianten: D 344 als Anbau-Düngerstreuer, D 010 als Anhänge-Düngerstreuer, D 315 als Gespannmaschine.

Bei diesem Konstruktionsprinzip wird der Dünger von den Tellern nach außen zu den

Streufingern getragen, die ihn dann in einem fein verteilten Schleier gleichmäßig auf den Acker ausbringen.

Die Dosierung wird dabei durch die Drehbewegung und Geschwindigkeit der Teller und durch die Schieberöffnungen reguliert. Hervorzuheben ist auch die leichte Reinigung, Wartung und Pflege der Maschinen. Alle drei Ausfübrungen werden in der Standard-Arbeitsbreite von 2,5 m geliefert. Die Streumenge ist von 70 bis 2500 kg/ha einstellbar. In der Perspektive ist die Produktion des neuen Großflächen-Teller-Düngerstreuers "Blumberg" ebenfalls im VEB Landmaschinenbau Barth vorgesehen.

Als eine Besonderheit kann die Fertigung der Flachsentsamer gegen Ende der 1950er Jahre angesehen werden. Die zeitraubende Handarbeit beim Flachsentsamen wurde durch zwei Neuentwicklungen beseitigt. Bei der 1957 neu in die Fertigung aufgenommenen Flachsentsamungsmaschine J175 besteht die Riffelvorricbtung aus vier sägezahnartig gekerbten Walzenpaaren. Die oberen Walzen sind nicht parallel zu den unteren angeordnet, sondern steigen schräg nach der Bedienungsseite zu an. Die Samenkapseln können so auf der engen Seite leicht von den Stängeln abgelöst werden, ohne dabei die Stängel zu beschädigen. Es war vorgesehen, die Maschine noch mit einer Spreuabsaugung auszustatten.

Die Stundenleistung der Maschine betrug bei etwa 1,4 kW Kraftbedarf rund 500 kg.

Als Zusatzgerät für die K 175 wurde die automatische Flachsbündelmaschine E 925

gefertigt. Mit ihr ließ sich das Flachsstroh mit zwei Bindungen schnell und gleichmäßig bündeln.

Anfang der 1950er Jahre wurde das Unternehmen dem zentral geleiteten Landmaschinenbau „VVB Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen LBH“) unterstellt und hieß nun bis 1971 „VEB Landmaschinenbau Barth“. Bis auf fast 900 Mitarbeiter stieg bis dahin die Belegschaft an, die jetzt entsprechend der landwirtschaftlichen Anforderungen Mineraldüngerstreuer fertigten.

1967 fiel die Entscheidung, den VEB Landmaschinenbau Barth für Aufgaben der Zulieferung zum Schiffbau der DDR umzustrukturieren. Damit kam das Aus für die über so viele Jahrzehnte währende, äußerst erfolgreiche Tradition der Fertigung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der kleinen Boddenstadt Barth. Die Landmaschinenproduktion wurde Ende der 1960er Jahre eingestellt und in andere Betriebe verlagert. Der wohl allerletzte Firmenname hieß „VEB Schiffsanlagenbau Barth SAB“, nach der Wende „Schiffsanlagenbau Barth (SAB) GmbH “.

Im November 2015 konnte man in der Zeitung lesen: „Schiffsanlagenbau meldet Insolvenz an“.

Wenn dann eines Tages die letzten Ruinen dieses vor 146 Jahren gegründeten Unternehmens abgetragen sein werden, bleibt zumindest eine bleibende Erinnerung an jene Zeit, in der aus Barth landwirtschaftliche Geräte und Maschinen in alle Gegenden Deutschlands gingen: Eine Straße mit dem Namen „Blaue Wiese“ gibt es kein zweites Mal in Deutschland, und darf deshalb mit Fug und Recht den Begriff als Barther Alleinstellungsmerkmal beanspruchen.

Blaue Wiese? Ist ja eigentlich ein Widerspruch in sich. Eine Wiese hat doch grün und nicht blau zu sein?

Die fertigen Geräte, wie zum Beispiel Rübenschneider, die im Mittelbau montiert wurden, mussten auf den Versand vorbereitet werden. Da zwischen dem Mittelbau und dem Versandboden ein Höhenunterschied von etwa einem Meter bestand, überbrückte man diesen mittels Hebebühne.

Als dann sowohl infolge der Anzahl, als auch durch die Größe der in der Taktstraße produzierten Maschinen wegen des innerbetrieblichen Platzmangels nicht mehr im Hofs abgestellt werden konnten, nutzte man eben eine große, südlich an das Firmengelände angrenzende Wiese, als Lagerplatz. Da die hier abgestellten Düngerstreuer alle mit einer kräftigen dunkelblauen Farbe versehen waren, erschien die Wiese dem Betrachter hierdurch als eine große blaue Fläche. Man nannte diesen Lagerplatz darum allgemein nur als die „blaue Wiese“. Diese Bezeichnung wurde letztlich beim Bau von Barth-Süd als Straßenname übernommen und erinnert uns nun an eine große industrielle Barther Zeit, die leider Vergangenheit ist.

Finja, Trixie und der "Kobesstein"

Eine ganz andere Spur zu Wilhelm Kobes Junior findet man heute an der Zingster Straße gegenüber von Barth-Tannenheim.

In Tannenheim soll ab 2020 gebaut werden. So hat es die Stadtverwaltung beschlossen. Im Juli 2018 veranlasste das Rathaus eine entsprechenden Bekanntmachung. Da konnte jeder, der wollte, Einsicht nehmen in die "Begründung zum Bebauungsplan Nr. 40 der Stadt Barth Landkreis Vorpommern-Rügen für das Wohngebiet "Tannenheim" nördlich des Eschenweges und der Bebauung am Ginsterweg".

Dem Bebauungsplan zufolge soll parallel zum Ginsterweg, gleich neben der alten Kläranlage, gebaut werden. Vorgesehen sind etwa fünfzehn Baugrundstücke, auf denen einstöckige Einzelwohnhäuser errichtet werden könnten. Sie wären also den bisherigen Flachbauten in Tannenheims angepasst, zumindest was die Geschosshöhe anbelangt. Mit einem Walmdach versehen sind sie im Erscheinungsbild Bungalows ähnlich. Baufreiheit wurde inzwischen geschaffen die Gärten sind verschwunden und der Baumbestand wurde gerodet. Die Erschließungsarbeiten könnten beginnen. Da ich seit Längerem der Geschichte des ehemaligen Bereitschaftslager, der heutigen Siedlung Barth-Tannenheim, nachspüre und dort immer mal wieder mit der Kamera im Anschlag suchend gesehen werde, wollte ich am 30. Oktober 2019 mal schauen, wie weit die Bautätigkeiten gediehen sein mögen.

Da der kleine Parkplatz im Kiefernweg voll besetzt war, stellte ich das Auto gegenüber an der Zingster Straße auf der Fläche mit dem nicht offiziellen Parkplatz zwischen "Jorgos" und dem Plattenweg, der zum ehemaligen Bahnhof führt, ab. Nur Insider wissen, hier steht ein Granitsockel mit einer aus dem Jahr 1900 stammenden Inschrift. Heute hatte ich dort ein putziges Erlebnis.

Als ich aus dem Auto steigen wollte, sah ich, wie ein etwa zehn- oder elfjähriges Mädel einen kleinen Hund auf eben diesen Stein gesetzt hatte, und mit ihrem Handy Fotos machte. Die Idee mit dem Hundchen auf dem Stein als Fotomotiv erschien mir gar nicht so übel zu sein. Zumal es sich um einen wirklich niedlichen Hund handelte. Das Umfeld ist allerdings als Bildhintergrund denkbar ungeeignet.

„Da stand mal ein Kaiser drauf“, gab das Mädchen ungefragt Auskunft, als ich mich diesem Fotoshooting beim Stein mit der Inschrift „Gewidmet von Wilh. Kobes 1900“ näherte. Das Mädel war mit ihrem kleinen Hund im Wald unterwegs, wohnt, wie ich sogleich erfuhr, in Tannenheim im Ginsterweg und besucht die Nobertschule in Barth.

„Was ist denn für ein süßes Kerlchen? Sieht ja allerliebst aus!"

„Ein Zwergspaniel ist das, heißt Trixie und ist mein allerbester Freund. Und ich bin die Finja.“

Finja war ganz stolz darauf, dass Trixie, ihr kleiner Liebling, von mir gelobt wurde. Es gibt bekanntlich Mitmenschen, die mögen absolut keine Hunde, aber so ein Zwergspaniel ist ein ganz tolles und liebenswertes Geschöpf. Da muss ich mich der kleinen Dame aber auch vorstellen, denke ich, und sage: „Ich bin Herr Herr Stint und wohne in Rostock.“

Das mit dem "Herr" hätte ich mir sparen können, denn ganz ungezwungen wurde ich gedutzt, wie es heutzutage häufig üblich ist. Von Finja kommt sogleich ein belustigtes Prusten: „Hast du aber einen komischen Namen. Bist du ein Stintenangler?“

Na ja, meine ich im Stillen, ich heiße in Wirklichkeit ja auch gar nicht so. Aber das Finja zu erklären, wäre doch zu umständlich.

„Mein Paps macht hier auch immer Fotos mit Trixie. Mag ich absolut total.“

„Ein Kaiser, hier mitten im Wald? Woher weißt du das denn?“

„Hat Opa Krischan gesagt, und wenn Opa das sagt, ist das nicht gelogen. Opa Krischan weiß alles!“

Ja, wenn Opa Krischan das meint, muss es wohl so gewesen sein, gebe ich gedanklich nach. Obwohl ich das mit dem Kaiser besser weiß.

„Und außerdem stand hier auch mal ein ganz schickes Schloss. Das erzählen die ganz alten Leute in Tannenheim.“

Sie meint wohl das Kurhaus Tannenheim, das 1896 gebaut wurde und bis zum Kriegsende hier stand. Auf die Frage, ob dieser vermeintliche Kaiser vielleicht Wilhelm geheißen haben könnte, kam von der Kleinen die prompte die Antwort: „Ja, das steht doch da drauf auf dem Stein! Der Kaiser hatte immer so eine lustige Mütze aus Blech auf dem Kopf. Auf dem Helm war dann oben drauf noch so eine coole Eisenspitze und ein Federbüschel. Habe ich schon mal im Fernsehen gesehen.“

Dunnerlittchen, das Kind weiß wirklich so einiges, denke ich, auch wenn es sich hier mit Wilhelm nicht um den alten Kaiser, sondern vielmehr um einen ganz anderen Wilhelm handelt. Nämlich den einstigen Barther Banker Wilhelm Kobes. Doch das dürfte Finja einerseits kaum interessieren, und andererseits darf ich bei ihr keinen Zweifel aufkommen lassen, dass ihr Opa Krischan wirklich immer alles weiß und immer recht hat.

Finja hat jetzt aber genug von der Knipserei und auch keine Zeit mehr für den alten Fiete Stint, nimmt ihren Trixie auf den Arm und geht wieder rüber in die Siedlung. Ich habe dann das Fahrrad aus dem Auto geladen und habe meine Erkundungsfahrt rund durch Tannenheim gemacht. Denn das war ja der eigentliche Anlass, weshalb ich wieder einmal in Tannenheim unterwegs war. Vom künftigen Baufeld am nördlichen Rand der Siedlung sind die letzten Reste der Gartenlauben und Zäune abtransportiert und das Gelände eingeebnet worden. Leider konnte ich die Aktion, als der Luftschutzbunker vor der alten Kläranlage wenige Wochen zuvor geöffnet und demontiert wurde, nicht in Fotos dokumentieren.

Aber, was mir besonders wohltuend ins Auge fiel, der viele Müll und der Schrott, der sich im Laufe der Jahre am und im Graben zur Wiese hin angesammelt hatte, ist verschwunden! Ein Effekt, der vielleicht auch die "vertriebenen" Garten- und Laubenbesitzer mit ihrer jetzigen Situation etwas versöhnlicher stimmen möge.

Der "Kobesstein", der so versteckt im Wald bei Tannenheim ein unwürdiges Dasein fristet, war schon mehrmals Gegenstand meiner Betrachtungen. Auf meiner Homapage barther-kiezgeschichten sowie www.fiete-und-jan.de sind Beiträge dazu eingestellt.

Unwürdig ist der Platz allemal, weil nach meiner Ansicht sowohl der Stein, als auch dessen Inschrift ein Stück Barther Geschichte verkörpern. Diese Behauptung zu untermauern, dazu habe ich den Beitrag "Es werde Licht!" weiter unten eingefügt. Doch vermutlich tut sich demnächst etwas in dieser Angelegenheit.

Da steht er nun also, der steinerne Sockel aus Granit, ganz am Rande eines wüsten Plätzchens. Er fällt in seiner grauen Farbe dort nicht weiter auf. Die Autofahrer, die den Platz zum Parken nutzen, sehr viele sind es ja nicht, werden ihn wohl überhaupt nicht wahrnehmen. Doch manch aufmerksamer Parker wird ihn dennoch registrieren. Er geht dann, neugierig geworden, näher ran und fragt sich verwundert: „Ja, wer hat dich denn hier so versteckt hingestellt, so abseits des Weges, mit einer Inschrift versehen, mitten im Gebüsch?“ Er liest die Inschrift, kann aber mit dem Namen Kobes wohl kaum etwas anfangen. Selbst die meisten Barther würden wohl ratlos die Schultern heben, wenn er gefragt würde, „wer war dieser Mann?“ Gibt es einen Zusammenhang mit dem ehemaligen Kurhaus Tannenheim?

Das Kurhaus, von Kapitän Bussert am 27. September 1896 eingeweiht, ist schon längst verschwunden. Die letzten sichtbaren Spuren waren noch bis Anfang der 1950er Jahre als Ruine vorhanden. Was hat es nun also mit dem Stein und seiner Inschrift auf sich? Dem Stein soll, wie zu vernehmen war, nun doch noch zu später Ehre verholfen werden? Als neuer Standort könnte die Friedenseiche in den Anlagen ins Auge gefasst worden sein. Dieser Ort hätte allerdings nur einen bedingten Bezug zu dem Stein, da die Widmung vom Junior-Kobes stammt, der auch dessen Aufstellung vor dem Kurhaus veranlasst hatte. Die Anlagen jedoch, an deren Eingang die Friedenseiche steht, sind das Werk des Barther Verschönerungsvereins. Dieser wiederum wurde am 30. Oktober 1871 von Wilhelm Kobes Senior gegründet. Ziel und Aufgabe des Vereins war, das Gelände der Alten Burg in freundliche, öffentliche Parkanlagen umzugestalten. Bis dahin befand sich hier eine Kiesgrube. Die Arbeiten dafür wurden im März 1872 aufgenommen, und zwar nach den Entwürfen des Potsdamer Hof-Gartendirektors Jühlke. Jühlke war gebürtiger Barther und erhielt später die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt verliehen.

Aus Anlass des ersten Sedanstages pflanzte der Verschönerungsverein am 2. September 1872 am Eingang zu den Anlagen eine Friedenseiche, die prächtig gediehen ist und kann auch heute noch bewundert werden. Beim Kessel der Burganlage ist ein Steinberg mit Wegen darum herum zu sehen, der sich bis in die heutige Zeit im nahezu ursprünglichen Zustand erhalten hat. Dort befand sich eine Grotte mit Bänken und Tischen, damit sich die Besucher der Anlagen unter Schatten spendenden Bäumen erholen konnten. Auch zwei Teiche entstanden. In ihnen schwammen zur Freude der Besucher Goldfische. Wilhlm Kobes zu Ehren pflanzte man im Kessel der Alten Burg eine Linde und errichtete 1896 unter dieser „Kobeslinde“ einen Gedenkstein. Beides ist nicht mehr vorhanden

Kaiser Wilhelm hat den Sockel verdrängt

Die Herkunft des Sockels konnte inzwischen geklärt werden. Er hatte einst seinen Platz auf dem Barther Markt. In der Bülow´schen Chronik steht auf Seite 388: „In der Mitte des Marktes von Barth stand bis zum Jahre 1858 eine Pumpe, welche früher an die Stelle des vom Herzog Bogislaw XIII. geschenkten, allmählich dem Zahn der Zeit verfallenen Brunnens getreten war. Als man während der Winterzeit die 1856 eingerichtete Straßenbeleuchtung den Beifall der Einwohner gefunden hatte, ließ der Magistrat an Stelle der Pumpe einen ansehnlichen gußeisernen Kandelaber auf dem Markte aufstellen. Auch in der Vorstadt vor dem Langen Tor wurde eine Laterne bewilligt. Jener Kandelaber ist 1903 durch das Standbild des Kaisers Wilhelm verdrängt worden.“
Von dem Kandelaber ist auch ein Foto vorhanden. Das Foto zeigt, wie der Kandelaber auf einem steinernen Sockel steht, und dieser Sockel ist zweifelsohne jener, der nun den Platz bei Tannenheim „ziert“.

Anno 1920 ging den Barthern ein Licht auf. Und zwar ein elektrisches. Es war das Jahr, in welchem der Anschluss der Stadt an die Überlandzentrale in Stralsund vollzogen wurde. Die Verwaltung oblag dem Barther Gaswerk, das 1902 in Betrieb genommen wurde. Der Magistrat hatte sich nach vielen Jahren der Debatten, Beschlüssen und Gegenbeschlüssen endlich für den Bau eines solchen Gaswerkes durchgerungen.
Wilhelm Bülow schreibt dazu in seiner "Chronik der Stadt Barth" auf Seite 515: "Eine wichtige Neuerung, eine von vielen ersehnte Besserung brachte dieses Jahr der Stadt in der Errichtung der städtischen Gasanstalt. Schon 1866 hatten Beratungen stattgefunden mit dem Gasanstalts-Direktor in Stettin wegen Errichtung einer Gasanstalt in Barth."
Die Stadkasse hätte jedoch mit mindestens 30.000 Talern belastet werden müssen. Die Kosten für das Baugrundstück sowie für die Bauwerke wären darin noch nicht einmal mit einbezogen gewesen. Außerdem spekulierte man darauf, dass die technische Entwicklung sich rasch weiterentwickeln würde, und man nicht voreilig Beschlüsse fassen wolle.
Weiter heißt es bei Bülow: "Am Ende des Jahres 1897 reichte dann die Berlin-Anhaltinische Maschinenbaugesellschaft in Berlin einen Kostenanschlag über die Anlage einer Gasanstalt in Barth ein. Im folgenden Jahre entsandte die Stadt eine Abordnung von Ratsherren und Repräsentanten, um an verschiedenen Orten Gas- und Elektrizitäts-Anlagen im Betriebe kennenzulernen und Erkundigung über die für die Errichtung einschlägigen Fragen einzuziehen."
Den abgesandten Ratsherren sagte jedoch das Gaswerk weniger zu, das Elektrizitätswerk dafür umso mehr, was auch in der Stadtbevölkerung die größere Zustimmung fand. Das hatte ganz pragmatische Gründe "mit Rücksicht auf die ohnehin schon hohe Besteuerung für städtische Zwecke eine wesentliche Änderung der alten Beleuchtungsart am liebsten auf spätere Zeit verschoben wissen wollten", wie Bülow festhielt. "In diesem Sinne entschied sich noch im Februar 1902 das Bürgerschaftliche Kollegium und lehnte den Vorschlag des Magistrats, eine neue Beleuchtungsart einzuführen, einstweilen ab."
Doch der Sinneswandel vollzog sich binnen eines Monats, und die Repräsentanten erklärten "sich mit ebenso viel Stimmen für wie gegen die Sache, und damit war des Rats Vorschlag angenommen. Wieder einen Monat später, am 15.4., beschlossen jene eine Gasanstalt, weil diese nach den vorliegenden Berichten weniger Kosten und für die kleinstädtischen Verhältnisse zweckentsprechender sein würde."
So konnte das Barther Gaswerk am Trebin am 20. Oktober 1902 seinen Betrieb aufnehmen, und Barth bekam mit dem Gaslicht eine neue, moderne Straßenbeleuchtung.
Eine Folge des Zweiten Weltkrieges war, dass das Gaswerk am 2. Mai 1945 stillgelegt werden musste. Das war jedoch nur von kurzer Dauer, bereits wenige Tage darauf nahm das Werk seine Tätigkeit wieder auf.
Welches war denn nun eigentlich die alte Beleuchtungsart in den Straßen unserer Stadt? Aus eigenem Erleben ist mir zum Beispiel in der Erinnerung, dass mein Vater in der Nachkriegszeit noch bis 1954 an seinem Fahrrad eine Karbidlampe betrieb. Das lag aber mehr in den Versorgungsmängeln jener Zeit begründet, als in technischer Rückständigkeit. Die Fahrräder hatten ja bekanntlich bereits alle einen Dynamo, der Elektrizität erzeugte und die Lampen zum Leuchten brachte, sofern der Drahtesel nicht anderweitige Macken hatte.
Ganz früher, ich meine damit eine Zeit vor mindestens zweihundert Jahren, dürfte es aus ganz anderen Gründen sicherlich recht duster in den nächtlichen Barther Gassen, Straßen und auf den Plätzen gewesen sein. Straßenlaternen erhellten nach Einbruch der Dämmerung die Lange Straße oder den Markt ganz bestimmt noch nicht mit hellem Schein. Die Wachskerze oder der Kienspan mögen in der Wohnung ausreichend gewesen sein, doch draußen im Freien? Vielleicht kamen Lampen zur Anwendung die mit Tranöl oder sonstigem fettigem Material gespeist wurden? An mit Petroleum betriebene Lampen und Laternen konnten sich meine Großeltern noch entsinnen.
In den großen Städten Europas gab es zur Beleuchtung wichtiger Straßen Öllampen. Dazu verwendete man Rüböl oder Petroleum. Petroleumlampen haben gegenüber Kerzen den Vorteil größerer Helligkeit und des sehr viel billigeren und längeren Betriebes. Üblicherweise leuchten Petroleumlampen mit einer Tankfüllung 20 Stunden. Die Lichtwirkung war bestimmt trotzdem nicht sehr groß, weshalb auch heute noch die Begriffe Ölfunzel oder Tranfunzel geläufig sind. So dürfte es vermutlich auch im Barth des 19. Jahrhunderts gewesen sein. Besondere Erwähnung findet dieser Umstand deshalb, weil im weiteren Beitrag noch vom Kandelaber und dem granitenen Sockel auf dem Markt die Rede sein wird.
Das in Gaswerken erzeugte Gas wurde in Deutschland 1828 erstmalig in Dresden zur Beleuchtung von Straßen genutzt. Miit der Erfindung des Werner von Siemens (1866) konnte mithilfe eines Dynamos elektrischer Strom zu erzeugt werden. Das ermöglichte auch das Betreiben elektrischer Leuchtmittel, die inzwischen ebenfalls entwickelt worden waren. Damit hatten die Städte jetzt drei Möglichkeiten, ihre Straßen des Nachts zu beleuchten: Petroleumlampen, Gaslaternen und elektrische Lampen.
"Aufgrund der leichteren Verfügbarkeit und der bis dahin gesammelten Erfahrungen gaben viele Städte und Gemeinden dem Gaslicht auch nach dem Zweiten Weltkrieg den Vorzug. Erst die Verfügbarkeit von neuen Leuchtmitteln brachte die Abkehr vom Gaslicht." (Wikipedia)
Selbst in den 2000er Jahren findet Gaslicht noch Anwendung, allerdings liegt dessen Anteil unter einem Prozent.

Das Kornsilo

Weshalb ist der Familienname Kobes in Barth heutzutage weitestgehend unbekannt? Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die Söhne des Wilhelm Kobes Senior entweder in andere Städte verzogen sind, oder keine Nachkommen hatten. Dabei ist die industrielle Geschichte in der Stadt untrennbar verbunden mit diesem Namen: Maschinenfabrik des Wilhelm Kobes Senior, die den Grundstock bildete für die PEMAG (Pommersch Eisengießerei und Maschinenfabrik AGM), den VEB LMB (Volkseigener Betrieb Landmaschinenbau) sowie für den SAB GmbH (Schiffsanlagenbau GmbH). Auch die unternehmerische Tätigkeit des Wilhelm Kobes Junior sind in der Stadt bis in unsere Tage unübersehbar. Selbst wenn er nicht in direkter Weise an der Gründung des Kornsilos am Osthafen (heute "Hotel Speicher Barth") oder der Dampfmühle (gegenwärtig im Umbau zum Wohnhaus) in Erscheinung trat, so war er doch mit seiner "Barther Landwirtschaftlichen Bank" ein unentbehrlicher Partner.

Am Barther Osthafen stehen zwei das Bild prägende Bauten, die über viele Jahrzehnte eine bedeutende Rolle in der Stadt spielten: Die ehemaligen Kornsilos. Das Silo 1 wurde bereits vor etlichen Jahren zu einem Hotel in der gehobenen Kategorie umfunktioniert. Am und im Silo 2 laufen derzeit (Sommer 2019) umfassende Umbauten.

Das Silo 1 besteht seit 122 Jahren (Stand 2019). Ist zwar kein runder oder besonderer Geburtstag. Aber in einem lokalen Blatt wurde darüber berichtet. Also 122 Jahren ist es mittlerweile her, dass der Bau dieses imposanten Gebäudes vollendet wurde. In den "Sonderakten betreffend Verkauf von städtischem Grundeigentum für das Getreidelagerhaus" im Stadtarchiv Barth sind die Vorgänge, beginnend mit den ersten Skizzen zur Lage des Gebäudes im Januar 1898, festgehalten. Daraus schlussfolgernd gab es bereits 1897, oder schon 1896, entsprechende Vorplanungen.

In den Ordnern und Heftern reichen die Schriftstücke zurück bis in das Jahr 1897. Eine weitere Quelle ist die von Wilhelm Bülow verfasste und 1922 von Erich Gülzow verlegte Chronik der Stadt Barth. Auf das Engste verknüpft mit dem Silo 1 ist die "Landwirtschaftliche Bank Barth". Und wer sich mit der Landwirtschaftlichen Bank und dem Kornhaus befasst, wird unweigerlich auch mit dem Namen Wilhelm Kobes konfrontiert.
Laut Unterlagen des Stadtarchivs war im Februar des Jahres 1897 in Barth die Gründung einer Silogenossenschaft mit beschränkter Haftung vollzogen worden. Diese Genossenschaft hat den Bau des Kornsilos veranlasst. Für diesen Zweck erhielt sie im März 1897 von der Stadt Barth ein Grundstück, auf welchem das Gebäude zu errichten war. Die Firma „Gebrüder Weismüller – Maschinenfabrik“ aus Frankfurt am Main unterbreitete dazu am 2. März des gleichen Jahres eine erste frühe Skizze zum Lageplan.Der Speicher wurde nun im Laufe der Jahre 1897 und 1898 erbaut. Das Silogebäude wurde 5 Stockwerke hoch und hatte 2 Hauptabteilungen, von denen die nördliche 5 Böden zum Aufschütten von Getreide, die südliche 21 Silokammern enthielt. Es konnten 2000 Tonnen Getreide aufgenommen werden. Die erste Einlagerung von Getreide erfolgte am 15. August 1898.
Im gleichen Jahr schloss die Stadt Barth mit der Pommerschen Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft zu Stettin einen Vertrag zur Ausführung von inzwischen erforderlich gewordenen Baggerarbeiten zu dem Getreidelagerhaus am Osthafen.
Ein Schreiben vom 25. Oktober 1898 aus Stettin belegt das. Darin wird um Mitteilung gebeten, ob der erwähnte Vertrag zur Ausführung von Baggerarbeiten zum Lagerhaus seitens der Stadt Barth gestempelt worden sei. Und zwar nicht nur die Baggerung selbst betreffend, sondern auch für den Erwerb des Grund und Bodens für das Getreidelagerhaus, was ja ebenfalls vertraglich fixiert worden war.
Gestempelt heißt, für die Unterzeichnung eines Vertrages fallen Stempelsteuern an, auch Urkundensteuern genannt.
Die Baggerarbeiten in Richtung Kornsilo nahm man dann im Frühjahr des gleichen Jahres in Angriff, so dass im Hafenbecken eine Fahrrinne mit ausreichender Tiefe für die Schiffe geschaffen wurde. Im Februar des folgenden Jahres konnte erstmals das Ausflussrohr für Getreide bei Beladung eines Dampfers zum Einsatz kommen.
Zum Geschäftsführer des Kornsilos wurde der Kaufmann Moye bestellt. Doch bereits im September wurden Überlegungen zur Auflösung der Silogenossenschaft angestellt, welche dann im Oktober vollzogen wurde. Das Unternehmen geriet in Zahlungsunfähigkeit, das Silo nahm aber auch weiterhin noch Kornanlieferungen entgegen.
Nun ging das Silogebäude in den Besitz des Staates über. Vom Staat hatte es anschließend die Barther Landwirtschaftliche Bank in Pacht genommen und betrieb darin neben dem Getreidegeschäft einen Handel mit künstlichem Dünger.
An der Spitze dieser Bank stand bis 1909 der Kaufmann Wilhelm Kobes, Sohn des 1885 verstorbenen Fabrikanten Wilhelm Kobes, der 1871 die Maschinenfabrik und Eisengießerei in Barth gegründet hatte. 1910 war der Vetter des Wilhelm Kobes, der Kaufmann Franz Wallis an die Spitze der Bank getreten. Der nannte sich jetzt Bankdirektor. Der Vermerk "vormals Wilhelm Kobes" war jedoch noch mehrere Jahre danach Bestandteil im Kopf der Geschäftspost und in den Stempeln.
Getreide konnte natürlich nicht nur aus der näheren Umgebung mit Pferdefuhrwerken angeliefert werden, es mussten Transportwege über größere Entfernungen bewältigt werden, die nur per Eisenbahn möglich waren. Also musste ein Bahnanschluss zur Hafenbahn hergestellt werden.
Zu diesem Zweck veranlasste die „Königliche Eisenbahndirection Stettin“ 1898 entsprechende Vermessungsarbeiten, deren Nebenkosten dem Magistrat der Stadt Barth in Rechnung gestellt wurden. Dabei handelte es sich um Nebenkosten für Vermessungsgebühren, Stempel und Porto-Kosten, sowie Kosten, welche bei dem Erwerb des Grund und Bodens für das Kornlagerhaus in Barth entstanden sind. Für das Kornhaus wurde eine Drehscheibe an das Anschlussgleis an die Hafenbahn angelegt.Das Anschlussgleis betreffend ist aus dem nachfolgend wiedergegebene Vertrag ersichtlich, dass es nicht so einfach mit der Verlegung eines Stück Gleises getan ist. Vielmehr musste dafür ein umfangreiches Vertragswerk aufgesetzt werden.

"Zwischen der Königlichen Eisenbahndirektion in Stettin und der Barther Landwirtschaftlichen Bank, G.m.b.H. Ist folgender Vertrag abgeschlossen:
§ 1. Am Barther Bodden ist das in den beigehefteten Plane rot bezeichnete Anschlußgleis für das Kornlagerhaus auf Staatskosten hergestellt worden.
Die Staatsbahnverwaltung gestattet der Barther Landwirtschaftlichen Bank, als Mieterin des staatlichen Barther Kornhauses, die fernere Benutzung dieser Anschlußgleisanlage vom 1. April 1905 ab unter der in einem Abdruck beigefügten allgemeinen und den nachfolgenden besonderer Bedingungen.
§ 2. Anschlußinhaberin erwirbt das Anschlußgleis nicht zu Eigentum. Sie zahlt vielmehr eine nach dem Anlagekapital für das Anschlußgleis von 10742 M zu berechnende jährliche Leihgebühr von acht vom Hundert mit jährlich 852 M 36 Pf, buchstäblich „ Mark 36 Pfennig
Für das durch das Anschlußgleis pp. Benutzte städtische Gelände hat Mieterin an die Stadtverwaltung Barth eine Jahrespacht von 30 M, buchstäblich „Dreißg Mark“ zu zahlen.
§ 3. Die Bewachung und Bedienung der Anschlußgleisanlage wird … besorgt, wofür eine Vergütung von jährlich 66 M, buchstäblich „Sechsundsechzig Mark“ zu entrichten ist.
§ 4. Für die staatsbahnseitige bauliche Unterhaltung der Gleise und Weichen sind jährlich zu zahlen:
77,20 lfd. m (4 Schienen) a. 35 Pf. = 27,02 M
173,50 lfd. m (3 Schienen) a. 25 Pf. = 43,38 M
§ 5. Für die Gangbarhaltung, Schmierung und Erleuchtung von 2 einfachen Weichen (3 Schienen) sind je 25 = 50 M
1 Drehscheibe 25 M
jährlich zu vergüten
§ 6. Als Zahlungsbedingung für die Vergütungen an die Staatsbahn in vorstehenden §§ 2/5 gilt die Bestimmung im § 14/2 der anlegenden allgemeinen Bedingungen.
§ 7. Die Staatsbahnverwaltung wird die für das Kornhaus in Barth bestimmten Wagen an der mit der Barther Zuckerfabrik, von deren Privatanschlußgleisanlage das Anschlußgleis zum Kornhaus abzweigt, vereinten Wagenaufstellungsstelle -310 m von Mitte Stationsgebäude – bereitstellen oder dort abholen. Für diese Bedienung wird eine Gebühr von 50 Pf. Für jeden Wagen gemäß § 19 der allgemeinen Bedingungen erhoben. Die weitere Bewegung der Wagen bis zu und vonvon dem Kornhause besorgt bis auf weiteres die Franzburger Kreisbahn mit eigenem Maschinenbetrieb gegen Erhebung einer besonderen Gebühr von 1 M 50 Pf., für jeden Staatsbahn= oder Kleinbahnwagen.
Diese Gebühr schließt eine anteilige Vergütung für die Unterhalt, Bewachung, Bedienung und Erleuchtung der Anschlußgleisanlage der Barther Zuckerfabrik und die Landpacht für die beiden in dem Anschlußgleis der Zuckerfabrik liegenden Weichen ein.
Bei etwaiger Übernahme der Beförderung der Sendungen für das Kornhaus vom Bahnhof Barth bis zum Kornhause surch die Staatsbahn sind zu zahlen:
-die vorstehende Gebühr von 1 m 50 Pf für die Barther Zuckerfabrik
-gemäß § 19/3 der allgemeinen Bedingungen eine Gebühr von 90 Pf für jeden Wagen.
In diesem Falle würde dagegen die Anrückegebühr der Staatsbahn von 50 Pf. Nicht erhoben werden.
§ 8. Das Pfandgeld (§ 84 der allgemeinen Bedingungen ) wird auf 300 M. Festgesetzt.
§ 9. Die Stempelkosten zu diesem doppelt ausgefertigten Vertrage werden nach den gesetzlichen Bestimmungen getragen.
Stettin, den 23. August 1905 Barth, den 22. August 1905
Barther landwirtschaftliche Bank vorm. Wilhelm Kobes G.m.b.H.
gez. Wilhelm Kobes

Beglaubigt.
Stettin, den 31. August 1905 Der Vorsteher der Kanzlei gez. Goetsch Kanzlei=Inspektor"
(Quelle: Stadtarchiv Barth)
Ende des Jahres 1905 wandte sich die Barther Landwirtschaftliche Bank erneut an den "wohllöblichen Magistrat Barth", diesmal mit dem Anliegen, die Gleisanlagen am Kornhaus zu erweitern. Hier das Schreiben:
"Da die Gleisanlage am hiesigen Kornhause nicht annähernd mehr den Anforderungen genügt, die in Anbetracht der für die Landwirtschaftliche Bank anrollenden Getreidemengen an sie gestellt werden, stehen wir mit der Regierung wegen einer Erweiterung dieser Anlage in Unterhandlung. Die Regierung projektierte eine Verbindungskurve zwischen dem Ende des Anschlussgleises und dem Gleise der Zuckerfabrik.
Wir beabsichtigen eine Transportbandanlage von der Südfront des Silos an das 4 m. entfernte Bahngleis in Vorschlag zu bringen. Da nun der hierbei in Frage kommende Grund und Boden der Stadt gehört, möchten wir erst die Zustimmung des wohllöblichen Magistrats einholen, bevor wir weitere Schritte tun.
Der Fussverkehr würde ja allerdings während des Abladens auf der Nordseite des Hauptgleises unterbrochen werden, er beschränkt sich aber auch schon heute, wie der ausgetretene Fussweg zeigt, hauptsächlich auf die Südseite. Sollten auf dem nördlich des Gleises liegenden Umlande Fabrikanlagen erstehen, so müsste und würde der Hauptverkehr ja doch stets auf die Nordseite des Silos verlegt werden, wo ihm durch keinerlei Gleisanlagen Störungen erwächst.
Wir glauben umsomehr den wohllöblichen Magistrat unserer Bitte geneigt zu finden, da für uns in zwei Monaten allein von uns nach dem Auslande 8000 cbm. Schiffsraum befrachtet sind, für die etwas1200 Mk. Hafengeld an die Stadtkasse entrichtet sind.
Hochachtungsvoll Barther Landwirtschaftliche Bank vormals Wilhelm Kobes G.m.b.H."
(Quelle: Stadtarchiv Barth)
Wie man sieht, der Getreidehandel war ein sehr einträgliches Geschäft. Aber auch der Handel mit Kunstdünger war offenbar derart erfolgreich, dass sich im Jahre 1913 An- und Umbauten beim Kornsilo erforderlich machten. Dazu sei hier ein diesbezüglicher Schriftwechsel zwischen Bank und Behörde angeführt. Die Landwirtschaftliche Bank -vormals Wilhelm Kobes- wandte sich am 7. Mai 1913 mit einem Antrag an die Baupolizeibehörde zu Barth, in dem es hieß, dass nach der in doppelter Ausführung beiliegenden Bauzeichnung nebst Lageplan beabsichtigt sei, an der bezeichneten Stelle einen provisorischen auf Pfählen stehenden Schuppen zu errichten.
"Nachdem der Kreisausschuss des Kreises Franzburg von den Bestimmungen der B.F.C., welche der Ausführung des projektierten Baues hinderlich waren, Dispens erteilt hat, bitten wir nunmehr um baldgefl. Erteilung der erforderlichen polizeilichen Bauerlaubnis.
Die Summe beläuft sich auf rd. 10.000 Mark.“
(Quelle: Stadtarchiv Barth)

Dem Antrag wurde, versehen mit zwei Beauflagungen, durch den Kreisausschuss des Kreises Franzburg stattgegeben.
Beschluß.
Der Barther Landwirtschaftlichen Bank zu Barth wird auf ihr Gesuch vom 22. v. Mts. Auf Grund des §35 der Polizeiverordnung für die Städte der Provinz Pommern von 7. März 1903 die Genehmigung erteilt, auf den von ihr von der Stadt Barth gepachteten, dortselbst am Kornsilo belegenen Platze einen Lagerschuppen für Kunstdünger zu errichten und zwar unter folgenden Bedingungen:
-der Schuppen ist mit feuersicherer Bedachung versehen.
-in den Schuppen dürfen keine leicht entzündlichen Gegenstände gelagert werden.
Franzburg, den 7. Mai 1913.“
(Quelle: Stadtarchiv Barth)
Wo sich dieser Schuppen befunden haben mag, konnte nicht festgestellt werden.
Der immer länger währende Erste Weltkrieg verursachte ernstliche Probleme in der Versorgung der Industrie und in der Landwirtschaft. Letzteres hatte natürlich direkte Auswirkungen auf die Versorgung der Menschen mit Nahrung. Mangelfhafte Bereitstellung von Nahrungsmitteln führte zwangsläufig und zunehmend zur Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Die anfängliche Kriegsbegeisterung schwand mehr und mehr.
Immer problematischer wurde auch die Versorgung des Viehs mit Futter. Da griff man in Barth eine Erfindung mit der Bezeichnung "Strohaufschließung" auf. Bei Versuchen in Ägypten habe sich gezeigt, dass mindestens die Hälfte des normalen Futters ersetzt werden könne. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steigerung des Nährwerts von pflanzlichen Produkten, insbesondere pflanzlichen Abfällen wie Stroh und dergleichen, wobei das Ausgangsprodukt mit einer Lösung eines Fermentations- bzw. Aufschließungsmittels angefeuchtet und anschließend bis zur Futterreife gelagert wird.
Diese Erfindung wollte man sich auch in Barth zunutze machen. Die Landwirtschaftliche Bank - vormals Wilhelm Kobes -, gründete hierzu im März des Jahres 1917 eine Strohaufschließungsgesellschaft m.b.H und bewarb sich beim Magistrat um den Kauf eines entsprechenden Baugrundstückes am Hafen.
In einer gemeinschaftlichen Sitzung der beiden städtischen Kollegien wurde am 22. März 1917 der Beschluss gefasst, dieser Gesellschaft. ein etwa 15 ar großes Grundstück, soweit es für die Anlage erforderlich sei, nach Wahl entweder zum Kauf oder zur Pachtung oder auch teils zum Kauf, teils zur Pachtung anzubieten. Sollte das ganze Grundstück von der Gesellschaft nicht beansprucht werden, so sei derjenige Teil des Grundstückes noch näher festzulegen, welcher der Gesellschaft überlassen werden solle. Im Falle des Verkaufs würde als Kaufpreis je m² zehn Pfennige Pacht jährlich fällig. Sollte die Gesellschaft den Betrieb einstellen, so solle die Stadt berechtigt sein, die Rückgabe des Grundstückes verlangen zu können. Ein Vorkaufsrecht würde vorbehalten bleiben.
An der gemeinschaftlichen Sitzung nahmen teil: Von Seiten des Magistrates:
Bürgermeister Rose, Kommerzienrat Berg, Ratsherr Schlör sowie Ratsherr Howitz. Von Seiten des bürgerschaftlichen Kollegiums die Herren Repräsentanten Holzerland, Ascher, Bahlrüs, Fäcks, Jantzen, Siebert, Wallis, Werdt, Wiwgels und Zobel.
Am 6. Juli 1917 beschlossen dann die Herren Bürgermeister Rose, Kommerzienrat Berg, Ratsherr Schlör und Ratsherr Howitz, das Gesuch der Strohaufschließungsgesellschaft an die Baudeputation abzugeben. Hierbei stellte der Magistrat in Erwägung, dass folgende Punkte zu berücksichtigen seien: Abgabe des städtischen Grundstückes in einer Frontbreite von ca. 45 m, Beibehaltung der Frontseite der Mühle als Straßenfluchtlinie. Anlegung einer Weiche in der Weise, dass das übrig bleibende städtische Grundstück ebenfalls eine Gleisanlage erhält, Errichtung der geplanten Baulichkeiten innerhalb 2 Jahren, andernfalls das verkaufte Grundstück an die Stadt zurückfallen würde. Als Kaufpreis legte man drei Mark pro m² fest.
Der Kaufinteressent erklärte sich mit diesem höheren Kaufpreis einverstanden, wohl mehr der Not gehorchend.
Die Bank schreibt unter dem Datum 13. Juli 1917: "Unter Bezugnahme auf unser Gesuch vom 10. ds. möchten wir uns erlauben, hinzuzufügen, dass uns inzwischen zu Ohren gekommen ist, dass evtl. für das Grundstück ein höherer Preis als der s.Zt. Festgesetzte erzielt werden kann. Wir erklären uns selbstverständlich auch mit dem höheren Preis einverstanden und bleiben gefl. Nachrichten gern erwartend.
Hochachtungsvoll ergebenst Barther Landwirtschaftliche Bank Bank vormals WILHELM KOBESGesellschaft mit beschränkter Haftung"
(Quelle: Stadtarchiv Barth) 

Wie es mit der der Sache der Strohaufschließung weiterging, konnte ich leider nicht nachvollziehen. Desweiteren ist in den Akten im Zusammenhang mit dem Grundstückskauf im Jahr 1917 noch von der Dampfmühle die Rede. Das bedeutet, das Silo zwei war damals noch nicht vorhanden. Wann dieses Silo errichtet wurde, konnte ich bislang noch nicht in Erfahrung bringen.

Rüdiger Pfäffle